Куршская коса. Нидден (Нида) Фото нач. XX века ***************************** |
Агнес Мигель.
В
1709 году почти все население Ниддена (Ниды) на Куршской косе погибло от эпидемии бубонной чумы. Деревня,
которой постоянно угрожали песчаные заносы, была перенесена с приближающейся
дюны на сегодняшнее место в 1730-х годах.
1. Нидерунг (Elchniederung). Округ Эльхниедрунг (нем. Landkreis Elchniedrung, букв. "Лосиная долина") — бывший район Восточной Пруссии. Округ был расположен на севере Восточной Пруссии и граничил на севере с районом Хейдекруг, на северо-востоке с районом Тильзит, на востоке с районом Рагнит, на юго-востоке с районом Инстербург, на юге с районом Лабиау и на западе с Куршским заливом.
2. Хейдекруг (Heydekrug) — в настоящее время Шилуте (лит. Šilutė) — город в Шилутском районе Литвы, его центр. Основан как рыбный рынок Георгом Таллатом в 1511 на территории Восточной Пруссии.
3. Шаакен (Schaaken) — ныне Россия, Калининградская область, Гурьевский муниципальный округ, посёлок Некрасово.
Agnes Miegel
Die Frauen von Nidden. 1907
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Die Frauen von Nidden standen am Strand,
Über spähenden Augen die braune Hand,
Und die Boote nahten in wilder Hast,
Schwarze Wimpel flogen züngelnd am Mast.
Die Männer banden die Kähne fest
Und schrien: "Drüben wütet die Pest!
In der Niedrung von Heydekrug bis Schaaken
Gehn die Leute im Trauerlaken!"
Da sprachen die Frauen: "Es hat nicht Not, –
Vor unsrer Türe lauert der Tod,
Jeden Tag, den uns Gott gegeben,
Müssen wir ringen um unser Leben,
Die wandernde Düne ist Leides genug,
Gott wird uns verschonen, der uns schlug!" –
Doch die Pest ist des Nachts gekommen,
mit den Elchen über das Haff geschwommen.
Drei Tage lang, drei Nächte lang,
Wimmernd im Kirchstuhl die Glocke klang.
Am vierten Morgen, schrill und jach,
Ihre Stimme in Leide brach.
Und in dem Dorf, aus Kate und Haus,
Sieben Frauen schritten heraus.
Sie schritten barfuß und tief gebückt
In schwarzen Kleidern bunt bestickt.
Sie klommen die steile Düne hinan,
Schuh und Strümpfe legten sie an,
Und sie sprachen: "Düne, wir sieben
Sind allein noch übrig geblieben.
Kein Tischler lebt, der den Sarg uns schreint,
Nicht Sohn noch Enkel, der uns beweint,
Kein Pfarrer mehr, uns den Kelch zu geben,
Nicht Knecht noch Magd ist mehr unten am Leben. –
Nun, weiße Düne, gib wohl Acht:
Tür und Tor ist dir aufgemacht,
In unsre Stuben wirst du gehn
Herd und Hof und Schober verwehn.
Gott vergaß uns, er ließ uns verderben.
Sein verödetes Haus sollst du erben,
Kreuz und Bibel zum Spielzeug haben, –
Nur, Mütterchen, komm, uns zu begraben!
Schlage uns still ins Leichentuch,
Du unser Segen, – einst unser Fluch.
Sieh, wir liegen und warten ganz mit Ruh" –
Und die Düne kam und deckte sie zu.
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